Es ist schon eine merkwürdige Situation in der wie uns aktuell befinden. Plätze auf denen sich normalerweise Touristen und Einheimische tummeln, Gastgärten die die Saison mit süßem Eis eröffnen, lachende Kinder die sich zwischen den Menschenmassen mit ihrem Eiswaffeln und klebrigen Händen durchwuseln – all das ist aktuell nur eine leicht wehmütige Vorstellung in unseren Köpfen.

Das Leben auf der Welt scheint im ersten Moment so, als würde sie still liegen. Doch wenn man einen Fuß nach draußen in die Natur setzt sieht man, dass hier gar nichts still steht. (Abgesehen von den ganzen wundervollen Menschen, die gerade trotz Krise arbeiten und außerordentliches leisten.) Die Waldböden betten sich in einen grünen Rasen aus Bärlauch, die Vögel zwitschern, die Frühlingsblumen verzieren hier und dort die Böden mit bunten Klecksen. Und wenn man kurz stehen bleibt, innehält, tief einatmet, dannspürt man wie einem die Sonne auf der Nase kitzelt und man kann es nicht nur riechen, sondern auch fühlen: Der Frühling ist in vollem Gange! Und die Natur erwacht nach und nach aus ihrem Winterschlaf.

Ich könnte euch jetzt ganz viel zum Thema Bärlauch und Bärlauch sammeln schreiben. Dazu gibt es aber schon so viele Beiträge im Internet. Also verlinke ich euch hier einfach den Beitrag von Justine, denn der ist wirklich super ausführlich, gut geschrieben und deckt alles ab. Deshalb können wir direkt mit dem Rezept für das Bärlauchpesto mit Zitrone starten. Ich kann euch nur sagen: Es ist soooo cremig und lecker geworden! Mein Tipp: Esst es nicht nur als Pesto zu Nudeln, sondern auch auf einem Butterbrot, als Bruschetta Aufstrich, oder gebt einen Teelöffel in der Eierspeise. Ein Traum!

Rezept: Bärlauchpesto mit Zitrone

ca. 600g Pesto

-200g frischer Bärlauch
-eine Zitrone (Bio; Schale zum Verzehr geeignet)
-150g Parmesan
-100g Pinienkerne
-50g Cashewkerne
-200ml Olivenöl (Ich lege euch wirklich das Zitronen Olivenöl von Noan ans Herz! Ich liebe es und bin mittlerweile bei der 10. Flasche (alle selbst bezahlt). Ich mische immer im folgenden Verhältnis: 100ml Noan Zitronen Olivenöl, 100ml Madacamianussöl bzw. Walnussöl)
-Meersalz

Mein einziger Tipp bei der Zubereitung von Bärlauch:
Legt den Bärlauch vor dem Kochen für ca. 20 Minuten in kaltem Wasser ein. Ich reinige dazu immer erst die Spüle, lasse sie mit kaltem Wasser vollaufen, gebe den Bärlauch hinein und lege 2 Teller auf die Blätter, damit sie unter Wasser bleiben. Dieser Prozess führt dazu, dass der Bärlauch richtig knackig und frisch wird. Außerdem wird er dadurch sauber und die Käfer schwimmen im besten Fall oben.

Danach nehme ich ein Geschirrtuch und ziehe jedes Bärlauchblatt einzeln mit der Blattunterseite nach oben durch. Dadurch wird der Bärlauch trocken und ihr könnt ihn auf Käfer / Schädlinge etc. kontrollieren. Ihr könnt den Bärlauch auch einfach in der Salatschleuder trocknen, aber wer einmal hunderte kleine Käfer in den Nudeln hatte, der ist da ein gebranntes Kind. (Sorry.. ich weiß, dass ihr nach diesem Bild im Kopf, ab jetzt alle immer jedes Blatt einzeln kontrolliert und euch alle fragt: Hat sie weitergegessen, als sie es kurz vor dem Ende bemerkt hat? Guess we will never know…)

Wenn der Bärlauch trocken ist, könnt ihr ihn mit einem Messer grob vorhacken. Und in den Standmixer geben. Ich lege euch für die Herstellung von Pesto wirklich einen Standmixer ans Herz, denn hiermit erzielt ihr einfach die beste Cremigkeit (ist das überhaupt ein Wort?). Ihr könnt aber notfalls natürlich auch euren Stabmixer benutzen. Weil samma uns ehrlich: Am Ende kommt es auf den Geschmack an!

In einer Pfanne die Pinienkerne und Cashewnüsse gemeinsam anröten. Dann mit dem Öl und einer guten Prise Meersalz zum Bärlauch dazugeben.

Die Zitrone waschen trocknen und die Zeste abreiben und in den Mixer geben. Achtet darauf, dass ihr wirklich nur die gelbe Schale abreibt und nichts von der darunter liegenden weißen Schicht. Dann die Zitrone halbieren und auspressen. Der Saft kommt ebenfalls in den Mixer.

Nun alles cremig pürieren und in Gläser abfüllen. Die Gläser so befüllen, dass ihr die Oberfläche des Pestos mit Öl abdecken könnt. Dann verschließen und im Kühlschrank lagern. Das Pesto ist so mehrere Wochen haltbar, aber jetzt mal Hand aufs Herz: Überleben die bei euch wirklich solange? :D

Tipp: Die Gläser am besten erst in den Geschirrspüler geben und dann bei 100°C im Backofen für mind. 20 Minuten trocknen.

Viel Spaß beim Nachmachen!